Opis
Die Maße des Marienaltars (Höhe etwa 13 m, Breite fast 11 m) sind die größten unter allen erhalten gebliebenen gotischen Altarretabeln. Dank der beweglichen Flügel kann man das ikonographische Programm ändern und der Liturgie anpassen. An gewöhnlichen Tagen wurde die so genannte Alltagseite (in geschlossenem Zustand) gezeigt. Zu besonderen Feierlichkeiten wurden die Flügel geöffnet und man sah die Festtagsseite des Marienaltars. Die Altarszenen zeigen im allgemeinen die evangelische Wahrheit der Erlösung der Welt durch Jesus Christus. In Anbetracht dessen, dass Maria die Kirchenpatronin ist, wurde ihre Person als Mutter des Sohnes Gottes und ihr Anteil an der Erlösung in den Vordergrund gestellt.Stoß war ein hervorragender Beobachter und konnte Menschen verschiedenen Alters und Berufs sowie ihre unterschiedlichen Emotionen außergewöhnlich gut darstellen. Ein Beweis dafür sind die Figuren der Apostel, überwiegend ältere oder alte Menschen, deren knochige, rundliche oder zerfurchte Gesichter in Kontrast zum zarten, feinen und glatten Gesicht der Jungfrau Maria stehen. Schauen wir doch auch auf ihre Hände... Typisch für die Skulpturen von Veit Stoß sind Hände in Bewegung, oft in heftiger Bewegung. Diese dramatische Ausdrucksform wurde durch verschiedene Gesten erreicht, aber vor allem durch die komplizierte, gebrochene, gebundene, wirre und muschelförmige Faltung der Gewänder. Veit Stoß gelang es, die heilige Geschichte in einer genialen Art und Wiese dazustellen und dabei wirkt er wie ein Regisseur eines mystischen Spektakels. Niemand, der den Marienaltar gesehen hat, wird daran Zweifel hegen.